Mittwoch, 1. März 2017

Ich kenne dich aus meinen Träumen von Clélie Avit | Rezension

Clèlie Avit: Ich kenne dich aus meinen Träumen 
Originaltitel: Je suis la
Roman
Goldmann Verlag (16. Mai 2016)
Übersetzt von Doris Heinemann
ISBN: 978-3-442-48424-9
256 Seiten


Inhalt

Elsa liegt im Koma, aber was keiner weiß: Sie hört alles! Von den nächtlichen Besuchen der Putzfrau, über die Geräte, die sie am Leben halten, bis hin zu den Ärzten, die so langsam beginnen die Hoffnung aufzugeben.
Sie hört auch, wie sich Thibault in ihr Krankenzimmer verirrt. Eine Begegnung die alles verändern soll, denn Thibault kann Elsa nicht vergessen und besucht sie von nun an häufiger. 



Äußerlichkeiten

Das Cover des Romans ist ansprechend und passend zu seinem Inhalt gestaltet. Es zeigt die dunkle Silhouette eines Frauenkopfes, darauf den Titel des Buches. Der französische Titel „Je suis la“ (deutsch: Ich bin da) passt allerdings um einiges besser, als der deutsche „Ich kenne dich aus meinen Träumen“, der leicht falsche Interpretationen hervorrufen kann.
Es handelt sich hier um das Erstlingswerk der französischen Autorin Clèlie Avit, die damit einen renommierten Talentwettbewerb gewann.


Meine Meinung

Die kurzen Kapitel wechseln zwischen Elsa und Thibault hin und her, die jeweils aus der Ich-Perspektive berichten. Das Buch ist angenehm zu lesen und wirklich kurzweilig. Gegen Ende wird es dann unerwartet noch einmal richtig spannend. 
Allgemein kann man sagen, dass trotz der eingeschränkten Perspektive von Elsa sehr kurzweilig ist. Man ist fast traurig, dass die nur 256 Seiten Kurze Geschichte so schnell vorbei ist. Aber genau das gefällt mir an diesem Buch auch so sehr, es gibt nichts überflüssiges und dennoch genug Zeit für Emotionen. 
Der Einstieg ist schnell geschafft, es gibt nur zwei Protagonisten und wenige Nebencharaktere, man braucht also nicht lange, um ganz in dem Roman zu versinken.
Obwohl die Protagonisten nicht miteinander interagieren (können), entwickelt sich eine ganz besondere Spannung zwischen ihnen.
Die Autorin schafft es hier, gefühlvoll über ein schwieriges Thema zu berichten. Dabei liegt der Fokus eher bei den Gefühlswelten der Betroffenen als um medizinische Hintergründe. Neben allen Emotionen, die Elsas Koma bei ihr selbst, ihrer Familie und ihren Freunden auslöst, geht es vor allem um Thibault. 
Sein Bruder war der eigentliche Grund für seinen Aufenthalt im Krankenhaus, denn dieser hat betrunken einen sehr schweren Unfall gebaut und Thibault schafft es einfach nicht ihm das zu verzeihen.
Ich habe das Buch an einem Abend ohne Pause durchgelesen und habe dabei gar nicht gemerkt, wie die Zeit verflogen ist. Manchmal habe ich mich dabei erwischt, wie ich einige Seiten vorspringen wollte, um herauszufinden ob Elsa es endlich schafft aufzuwachen, aber auf diese Information muss man bis zum Ende des Buches warten. Ich muss sagen, dass mir Thibault teilweise ein wenig unsympathisch war, vor allem was seinen Umgang mit seinem Bruder angeht. Man hat auch einfach zu wenige Informationen um alle seine Handlungen vollständig nachzuvollziehen. Mich persönlich hat aber sowieso eher Elsas Schicksal interessiert.


Fazit

Trotz des schwierigen Themas handelt es sich um eher leichte Kost, die bei dem ein oder anderen vielleicht ein Tränchen und ein paar schwere Gedanken herauslockt.
Viel Handlung darf man nicht erwarten, dafür gibt es um so mehr Einblick in die Gedanken der Protagonisten.



4 von 5 Schleifchen

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